Eternal Pharaoh
Watercolor, graphite, 55 x 50cm , 2008
So lange es Augen gibt, die meinen Namen lesen können, die Lippen, die ihn aussprechen werden - so lange lebe ich.
Denn, nur wenn der Name weiterexistierte, konnte auch der Verstorbene bei osiris existieren. War der Name ausgelöscht, konnten die Götter den Toten nicht mehr finden.
Ahme deine Väter und deine Vorväter nach. Erfolgreich arbeiten kann man nur in der Tradition.
Sprüche aus dem Alten Ägypten
Die Verpflichtung der lebenden
Damit der Verstorbene auch wirklich im Jenseits weiter-bzw.
wiederexistieren konnte, mussten die lebenden bestimmte Aufgaben
erfüllen. So mussten sie zum Beispiel ständig Wasser vor dem Grab
ausgießen, damit der Ka trinken konnte und die Nahrungsmittel erneuern.
Von besonderer Wichtigkeit war die Erinnerung der lebenden an den Namen
des Toten, denn nur wenn der Name weiterexistierte konnte auch der
Verstorbene bei osiris existieren. War der Name ausgelöscht konnten die
Götter den Toten nicht mehr finden.
Die lebenden Angehörigen mussten folglich das Grab und das
Andenken an den Toten pflegen und sicherten ihm somit seine jenseitige
Existenz. In den ägyptischen lebenslehren wird die Pflege des Totenkults
als "Eigenschaft eines vorbildlichen menschen" beschrieben. laut u.
Verhoeven wird hierbei auch der Eigennutz nicht vergessen, wie aus der
lehre des Ani aus dem Neuen Reich hervorgeht: "Spende Wasser für
deinen Vater und deine mutter, die im Wüstental ruhen [...] laß die
menge wissen, daß du es tust, dann wird dein Sohn es auch für dich tun."
(lehre des Ani zit. n.: Verhoeven 1997). Innerhalb der königlichen
Familie übernahmen die Priester die Pflege der Toten, so dass die
königliche Familie sich diesbezüglich keine Sorgen machen musste.